» Wie früher - ein Kotten für die Landwirtschaft
Das war eigentlich typisch für das Bergische Land. Die Landwirtschaft war für viele nur ein Zuerwerb, man ging noch irgendwo arbeiten. Im Städtedreieck gings in die Schmieden der Umgebung, die oberbergischen Männer überließen die Landwirtschaft gar ganz der Familie und wanderten beispielsweise als Pflasterer in Bergischen Großstädte.
Kotten war im Süden des Bergischen der Namen für eine kleine Landwirtschaft (im Norden nannte man die kleinen Schmieden an den Bächen so) - und der Spelsberger Kotten in Remscheid ist eine so kleine Landwirtschaft, bewirtschaftet von Alexandra und Armin Reinartz. Sie suchten vor einigen Jahren eine kleine landwirtschaftliche Hofstelle, um ihre Idee einer Selbstversorgungs-Bauerei zu verwirklichen. 2007 zogen die beiden dann auf dem heutigen Spelsberger Kotten ein - und kurz danach folgten die schwalbenbäuchigen Wollschweine aus Ungarn und auch die Bergischen Schlotterkämme.
Das Beispiel Spelsberger Kotten zeigt auch, wie wichtig es ist, dass an den verschiedensten Orten bedrohte Rassen gezüchtet werden. Denn als das Bergische Land über hier geschossene Wildschweine mit der Schweinepest konfrontiert wurde, stufte man den Großteil der Region als Schweinepest-Sperrbezirk ein. Alle schweinehaltenden Betriebe südlich der Bundesautobahn A 1 mussten entweder strengste hygienische Anforderungen (Stallhaltung) erfüllen, oder die Schweine abschaffen. Da beendete der zweite Bergische Wollschweinzüchter seine Arbeit - die Tiere gehören einfach nach draußen und halten die Stallhaltung nicht aus. Dank des Engagementes der Reinartzs gibt es trotzdem noch die urigen ungarischen Wollschweine - denn Spelsberg liegt nördlich der A 1.
Kontakt: Spelsberger Kotten, Alexandra & Armin Reinartz, Spelsberg 15, 42855 Remscheid, T: 02191 2096524, E: info@spelsberger-kotten.de
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