» Ein Rückblick auf den Mai 2008: Naturpark Bergisches Land präsentierte sich der Welt

Rund 5.000 Delegierte und Journalisten aus aller Welt reisen im Mai nach Bonn, um dort vom 12. bis 30. Mai über Gentechnik und biologische Vielfalt zu reden und wirksame Schutzstrategien zu verabreden. Während des Ministersegementes Ende Mai präsentiert der Naturpark Bergisches Land seine Kampagne „Vielfalt lebt“ der Weltöffentlichkeit.
Nah am zentralen Geschehen und am Verhandlungsort wurde die Nasturpark-Kampagne von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) platziert. Die DBU organisiert die deutsche Leistungsschau – Plaza der Vielfalt genannt. Auch hier gilt: Die Kampagne „Vielfalt lebt“ nimmt eine Sonderstellung ein. Nur wenige zeigen die attraktive landwirtschaftliche Vielfalt. Die aber ist besonders bedeutend – denn diese Vielfalt nur sichert weltweit die Ernährung. Regional angepasste Tier- und Pflanzensorten ernähren ohne großen technologischen Aufwand die Bevölkerung. Wie Vielfalt aussehen kann, das präsentiert der Naturpark Bergisches Land. Vielfalt lebt – auch während der UN-Konferenz über biologische Vielfalt in Bonn. 
 » Die Basis: Konvention über die biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity – CBD)

1992 fand in Rio eine der bedeutendsten UN-Konferenzen statt. Vielfach als „Erdgipfel“ bezeichnet war dies nach 1972 die wichtige UN-Konferenz, die sich mit Umweltfragen beschäftigte. Die Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung war die Basis für zentrale Fortschritte zur weltweiten Zukunftsvorsorge. Ergebnisse des Gipfels waren unter anderem die Klimakonvention, die Wüstenkonvention und eben die Konvention über die biologische Vielfalt (CBD).
Die CBD fordert die Vertragsstaaten auf, drei gleichrangige Ziele anzustreben. Dies sind:
- der Schutz der biologischen Vielfalt,
- die nachhaltige Nutzung dieser Vielfalt und
- die Erarbeitung von Zugangsregelungen und die Regelung eines gerechten Ausgleichs von den Vorteilen, die durch die Nutzung der genetischen Ressourcen entstehen.
Schon früh wurde festgelegt, dass bei der Finanzierung der CBD-Ziele und -Umsetzungsschritte die Hauptlast durch die entwickelten Länder zu tragen ist.


Unterschrieben wurde die Konvention von 190 Vertragsstaaten – damit zählt die CBD zu den erfolgreichsten internationalen Verträgen. Der Knackpunkt aber: Viele Staaten haben bis heute keine oder eine mangelhafte nationale Biodiversitäts-Strategie, eine ausführliche Berichtspflicht gegenüber dem CBD-Sekretariat in Montreal fehlt.
Fazit: Die CBD formuliert wichtige und bedeutende Ziele, an der Pflicht zur Umsetzung aber hapert es.
 » Die Konferenzen in Bonn:

Alle zwei Jahre treffen sich die Vertreter der Vertragsstaaten zur Vertragsstaaten-Konferenz (Conference of the Parties / COP). Vom 19. bis zum 30. Mai lädt Deutschland in Bonn zur 9. Vertragsstaatenkonferenz (COP 9) ein. Im Vorfeld treffen sich vom 12. bis 16. Mai noch die Delegierten der Staaten, die das Cartagena-Protokoll unterschrieben haben. Dieses Cartagena-Protokoll ist der internationale Vertrag über die biologische Sicherheit von genmanipulierten Organismen.
So stehen für Bonn folgende zentralen Themen auf der Agenda:
- Während der MOP 4 Sicherheitsfragen beim Umgang mit der Gentechnik
- Während der COP 9:
- Die Etablierung eines globalen Netzes von Schutzgebieten – hier müssen ganz besonders Meere und Wälder verstärkt berücksichtigt werden.
- Der Schutz der Agrobiodiversität – also der Vielfalt von Nutztieren und Kulturpflanzen.
- Der gerechte Ausgleich – von den biologischen Ressourcen müssen stärker die Herkunftsländer und die örtliche Bevölkerung profitieren, nicht nur Industrie und die entwickelten Staaten.
- Finanzierung: Der Schutz der Vielfalt kostet Geld, die CBD schreibt den entwickelten Staaten eine besondere Verantwortung zu. Eine Finanzierungsstrategie aber fehlt.

|